vagabundos michèle & Romain
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Abschied von Iz / Dugi Otok
Montag, 10. Mai 2010
Am 17. April verabschiedeten wir uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge von der Gemeinschaft Maslinova Gora und von der Insel Veli Iž. Es waren interessante und spannende drei Monate, doch nun freuten wir uns auch unheimlich aufs Losfahren.
Davor gab es noch ein paar abwechslungsreiche Tage im Alltag von Maslinova Gora.
Das Osterweekend verbrachte man mit verschiedenen Traditionen, wie zum Beispiel das Osterturnier mit Disziplinen wie Fussballspielen oder Eiermal-Contest oder der frühmorgendliche Spaziergang in Stille zu einem Hügel, um gemeinsam den Sonnenaufgang zu betrachten.
In der folgenden Woche fand endlich die ominöse Ostertagung statt. Ominös deshalb, weil eigentlich niemand genau wusste wie das Ganze ablaufen wird. Das Einzige, was wir wussten, war, dass Leute von überall her kommen (Schweiz, Kroatien, Iž), das Thema „Trockensteinmauern“ sein wird und sehr viel los sein würde. Es kamen tatsächlich viele Leute und im Haus Maslinova Gora war keine Ruhe mehr zu erwarten. Im Kulturzentrum fanden drei Tage lang Vorträge zum oben genannten Thema statt. Verpflegt wurde die Gesellschaft vom Super-Koch René im Haus Maslinova Gora, glücklicherweise haben die meisten Auswärts übernachtet.
Es hat alles erstaunlicherweise gut geklappt und als Krone bekam der Pfarrer von Iž sogar noch eine von verschiedenen Händen gebaute Trockensteinmauer für seinen Garten.
In dieser Woche begann ausserdem noch eine andere Besonderheit, die Geissenkinder wurden von den Geissenmamis getrennt, weil die Geissenmamis nun gemolken wurden. Ab diesem Zeitpunkt gab es jeden Tag frischen Geissenkäse. Pro Tag wurde ca. 10-14 Liter Milch produziert, welche am jeweiligen Tag zu Frischkäse verarbeitet wurde.
Schade, dass wir so bald danach abreisten, denn das Melken hat mir enorm Spass gemacht:).
Was natürlich auch zum Kreislauf der Tierhaltung mit Milchproduktion gehört, ist das metzgen von den Jungtieren. Logischerweise können nicht alle kleinen Gizis aufgezogen werden. Ergo - ohne Milch kein Fleisch, ohne Fleisch keine Milch.
So wurde für unser Abschlussabend ein Spangizi über dem Feuer gemacht. Ich muss ehrlich sagen, es hat hervorragend geschmeckt! Auch wenn das Herz bei dieser Sache doch ein wenig schwer war, konnte ich es geniessen, darüber bin ich doch froh. Dadurch wird einem wieder bewusst was Fleischessen bedeutet.
Die Zeit bei Maslinova Gora haben wir an diesem Abend gut ausklingen lassen können.
Am Samstag wurde gepackt und um 5 Uhr ging es mit unseren Zivi-Kollegen Fäbu und Floh und zwei weiteren ab auf die Fähre. Unser Ziel war es, zu guter Letzt noch Zadar unsicher zu machen.
Der Abend begann entspannt mit einem guten Nachtessen, weniger gutem Wein und Ausgangsstimmung. Danach sollte eigentlich nur noch die Kamera ins Büsli in „Sicherheit“ gebracht werden und es konnte losgehen... Doch leider mussten wir feststellen, dass das Büsli aufgebrochen wurde.......Der Einbrecher hatte keinen schlechten Fang gemacht. Immerhin waren Rucksäcke von vier Leuten einfach so Griffbereit. Zwei Rucksäcke mit hohem materiellem und persönlichem Wert und Romains Digi-Cam kamen weg. Oh was für ein Geschenk!
Nach dem ganzen Schreck rauften wir uns nochmals zusammen und dachten uns; sch... die Wand an - wir gehen jetzt trotzdem feiern. Doch das Beste war, dass wir anscheinend die Haupt-Ausgangszeit auf dem Bullenposten verbrachten, denn als wir um 2 Uhr zurück in die Ausgangsmeile kamen, war es einfach totenstill und es war keine Menschenseele mehr zu sehen, wo doch davor so richtig was los war....
Glücklicherweise fanden wir das letzte Pub, wo wir doch noch unser Bier bekamen und danach mehr oder weniger die Nacht noch durchmachen konnten;).
Trotz allem lassen wir uns nicht unterkriegen und reisen frohen Mutes weiter.
*MICHELE
Nach einem interessanten Ausgang am Samstag und einem erholsahmen Sonntag in Zadar überschifften wir am Montag nach Dugi Otok (kroat. lange Insel). Wie der Name schon sagt, ist das die längste Insel in Kroatien.
Wir verbrachten auf Dugi ein Woche und sahen uns die Ganze Insel grösstenteils zu Fuss an. Es hat uns wunderbar gefallen. Die Natur ist wirklich „prächtig“. Nach drei Monaten zwischen den Inseln ist es super, endlich mal das „offene“ Meer zu sehen. Das Highlight war dann die Telašćica Bay ganz im Süden der Insel. Vom Hügel Muravjak (148m) hatten wir eine super Aussicht über die ganze Bay und Richtung Kornati Nationalpark. Diesen NP kann man aber leider nur mit einem privaten Boot oder mit einem 0815 Touri-Ausflug besuchen, darum haben wir es dabei belassen die schöne Aussicht zu geniessen und dachten an unseren Seglerkollegen Andi :-)....
Natürlich genossen wir auch sehr die Ruhe, nach den drei Monaten in der Gemeinschaft zu leben, einfach mal für uns zu sein und zu geniessen.
*ROMAIN
Ausblick vom Muravjak (148m) richtung offenes Meer und Kornati