vagabundos michèle & Romain
vagabundos michèle & Romain
Bis Sarajevo und nach Dubrovnik
17. - 28. Mai 2010
Nach Kroatischer Küstenlandschaft und Meer fuhren wir in Metković über die Grenze nach Bosnien-Herzegovina.
Übernachteten dann kurz nach der Grenze bei dem Slap Kravica, einem wunderschönen Wasserfall, bei einem Beizbetreiber auf dem Parkplatz. Ein „richtiger“ bosnischer Kroate der uns vor der rechten (moslimischer) Seite in Mostar warnte. Fuhren dann, am nächsten Tag, mit ein bisschen gemischten Gefühlen nach Mostar. Dort kämpften im Jugoslawienkrieg zuerst die bosnischen Kroaten und die Bosniaks (Bosnische Moslems) zusammen gegen die Serben und Montenegrier. Später bekämpften dann aber die bosnischen Kroaten die Moslems, dort wurde dann die bekannte Brücke zerstört.
Heute leben die zwei „Völker“ wieder nebeneinader in der gleichen Stadt, wobei die eine Seite des Flusses eher moslemisch und die andere kroatisch ist.
An vielen Ecken sieht man noch die Vergangenheit, obwohl schon sehr viel wieder aufgebaut ist. Die Leute sind sehr gastfreundlich, ehrlich, herzlich und weltoffen - auf beiden Seiten der Brücke!
Wir kamen eher früh am Morgen mit einem, wie gesagt gemischten Gefühl in der Stadt an, konnten dann aber am nachmittag, als wir die Stadt und die Leute gesehen und mit ein paar geplaudert haben (sehr viele Leute können Englisch oder Deutsch) Mostar mit einem guten Gefühl verlassen.
Die ganze Geschichte beschäftigt uns schon seit wir unterwegs sind. Auch wenn wir immer wieder darüber sprechen und uns Informationen beschaffen, ist es schwierig da genau durch zu blicken, es ist nicht einfach...
Es ging weiter durch die Bergen von Bosnien nach Sarajevo. Die Strasse schlängelt sich durch die waldigen Berge, wo man sich zum Teil wie in der Schweiz fühlt.
In Sarajevo angekommen, erwartete uns eine eindrückliche Stadt. Sie ist geprägt von Gegensätzen, von der Vergangenheit, gastfreundlichen Leuten und feinem Essen:) Seit Zadar ist Romain ein bisschen Burek-süchtig und seine Lust wurde gestillt mit ganz verschiedenen Variationen. Burek ist ein Blätterteiggebäck, meist gefüllt mit Käse. In Bosnien gibt es sogenannte Buregđenicas, wo sie in der Glut unter dem Tontopf gebacken werden und diese verschieden gefüllt verkaufen.
Am Abend gingen wir Livia und Floh vom Bahnhof abholen (Mitzivi von Iž und seine Freundin) und wir gingen in das kleine Restaurant To Be or Not To Be vorzüglich essen (das durchgestrichene Not To Be steht für den Krieg, ein Not To Be hat es in dieser Zeit nicht gegeben, es ging ums Überleben).
Am nächsten Tag besuchten wir gemeinsam das Tunnelmuseum. In der Zeit, als Sarajevo eingekesselt war, bauten sie heimlich ein Tunnel von einem besetzten Stadtteil, unter der Flugrampe durch, zum nicht besetzten Stadtteil. Durch diesen Tunnel wurden viele Tausende Menschenleben aus der Stadt gerettet und Lebensmittel, Medikamente und Verteidigungsmaterial in die Stadt gebracht. Heute ist noch ein kleiner Teil (20m) erhalten. In dem Haus, wo der Tunnel gegraben wurde, ist jetzt ein Museum.
Man verfällt in eine spezielle Stimmung, wenn man nur schon der Strasse entlang läuft, die jetzt Tunnelstrasse heisst. Viele Häuser wurden nicht mehr renoviert - die Vergangenheit scheint plötzlich so nah... Noch näher, wenn man die 20-minütige Dokumentation auf Video sieht...
Solche Eindrücke müssen dann erst einmal gut verarbeitet werden...
Trotzdem haben wir die Stadt in guter Erinnerung, nicht zuletzt weil wir mit Livia und Floh so viel gelacht haben. Danke euch beiden!
Livia und Floh haben uns bald wieder verlassen und wir genossen am nächsten Tag noch ein wenig das Stadtleben mit „Käfele“ auf bosnische Art.
Leider hat uns das Schlechtwetterwölkchen seit Paklenica immer verfolgt, so froren wir in Sarajevo teilweise bei winterliche 10 Grad.
Auch auf unserer Rückreise von Sarajevo bis Dubrovnik (Kroatien) hat es noch nicht gebessert. Das Wetter zwang uns leider, den Nationalpark Sutjeska mehrheitlich vom Auto aus zu bestaunen.
Endlich, in Dubrovnik angekommen, erwartete uns nicht nur einen Schwall von Touristen, sondern auch Touristen in kurzen Hosen, Badeklamotten und Sonnenhüten - es war richtig warm!
Dubrovnik, wie bereits erwähnt, sehr sehr sehr sehr touristisch und teuer (und wenn man auf kroatisch bestellt, gucken sie einem ein bisschen verdattert an), aber dafür vom Baustil her echt sehenswert! (siehe Fotos).
Die Stadt haben wir schnell gesehen und haben uns dann ganz in den Süden in ein kleines, ruhiges Fischerdörfchen verzogen. Hier haben wir endlich mal das schöne Meer genossen, mit baden und chillen am Strand.
Jetzt gehts weiter nach Montenegro!
*ROMAIN & MICHELE
Sarajevo