vagabundos michèle & Romain
vagabundos michèle & Romain
Montenegro - Crna Gora
29. Mai - 03. Juni 2010
Sind jetzt seit gut einer Woche in Montenegro. Ein super schönes Land, mit Bergen, Schluchten Seen, dem Meer und im Süden mit echtem Balkanfeeling.
Montenegro, die Einheimischen nennen es Crna Gora, heisst „schwarzer Berg“. Sie haben nicht unrecht; ihre Berge sind dunkel und sind über das ganze Land verteilt. Montenegro hat nur 678‘000 Einwohner - nicht mal eine Million. Dadurch sind grosse Flächen unbewohnt und die Natur kann sich in ihrer vollen Pracht entfalten.
Als erstes fuhren wir bis zur Kotor-Bay. Diese wird oft als der spektakulärste Fjord von Süd-Europa beschrieben. Die Fahrt entlang den unzähligen Armen der Bucht erinnert sehr an den Vierwaldstättersee mit seinen Bergen - wir fühlten uns wie zu Hause:)
In der Stadt Kotor machten wir einen Besichtigungs-auf dem Markt-Einkaufs-Halt und stiegen die 1350 Stufen zur alten Burg hinauf. Wir suchten uns einen Schlafplatz an einem äusseren Zipfel der Bucht. Eine wunderschöne kleine Bucht - eine verlassene Strandbar, keine Menschenseele begegnete uns.
Am Tag darauf nahmen wir die atemberaubend schöne Strecke hinauf in den Nationalpark Mt. Lovćen unter die Räder. Die Strasse ist so schmal, dass nur ein Auto Platz hat. Bei jeder neuen Kurve ist der Ausblick noch besser. Wir fuhren und fuhren - und plötzlich, ohne dass wir es wollten (eigentlich suchten wir das Nationalparkbüro, um eine Wanderkarte zu kriegen), sind wir auf dem zweithöchsten Berg gelandet - auf 1749m. Es war eine seltsame Stimmung: Nebel, kein Mensch und vor uns wiedermal (die Balkanesen sind verrückt nach Monumenten) ein riesen Gebilde - das Njegoš Mausoleum. Ein Mausoleum, gebaut zugunsten von Montenegros berühmten Prinz-Bischof-Poeten Petar Petrović Njegoš. Ok. Schräg.
Schliesslich fanden wir doch noch das Nationalparkbüro und eine nette Frau hat unsere Fragen beantwortet, eine Wanderkarte gegeben (sogar eine 25 000er!) und uns angeboten, bei ihr auf dem Parkplatz zu übernachten. Obwohl das Wetter nicht sooo toll war, gingen wir nichtsdestotrotz ein bisschen „wandern“ (spazieren wäre das treffendere Wort - die Montenegrier kennen wandern nicht - obwohl sie so viele Berge haben...) und blieben dort für zwei Nächte.
Das nächste Ziel war der Skadar-See. Der grösste See im Balkan. Wir wurden verwöhnt in einem Restaurant mit einheimischen Spezialitäten: Karpfen, Dessert, Käse und Oliven, Früchte, ein Basilikum-Pflänzchen, getrockneter Salbei zum mitnehmen und einem Übernachtungsplatz auf dem Parkplatz.
Wir dachten uns, dass wir auch wiedermal so etwas richtig touristischen machen sollten, z.B. eine Bootsfahrt durchs Vogelparadies, welche dann schlussendlich 6h Stunden gedauert hat, weil wir in der Hälfte der Route zwei Stunden auf 50 pensionierte Österreicher warteten....
Tatsächlich hatten wir die Möglichkeit Pelikane und viele weitere Vögel zu beobachten und dies hat den Preis dann wieder ein bisschen gerechtfertigt. Anscheinend gibt es da nur etwa 50 Pelikane, die aber meist nur im Vogelreservat weiter südlich zu sehen sind. Riesenvögel.
Die Weiterfahrt entlang dem Skadar-See hat sich gelohnt. Die kleinen Dörfchen schienen fast ausgestorben und rundherum Naturpur. In einem kleinen steinigen, alten Dörfchen durften wir im Weinkeller eines älteren Mannes den einheimischen Wein degustieren.
„Wenn man das Gefühl haben will, in Albanien zu sein, ohne wirklich die Grenze zu überqueren, ist Ulcinj der beste Platz.“ So heisst es im Reiseführer und wir machten uns auf, wieder in Richtung Küste - nach Ulcinj, am südlichen Ende von Montenegro.
*MICHELE
Die Fotos zum Bericht: Montenegro - Crna Gora
Skadar Lake Nationalpark